November 2020
Anfang September begannen wir mit der 3. Aufzucht 2020 von ca. 4000 Seidenraupen. Ende September konnten wir rund 6 kg Seidenkokons ernten, was im Anschluss nach verschiedenen Verarbeitungsschritten ca. 0.7 kg Rohseide ergibt. Daraus lassen sich etwa 8 m/2 Stoff herstellen. Im Jahr 2020 haben wir auf unserem Betrieb gesamthaft rund 3.5 kg Rohseide produziert. Die Seidenproduktion in der Schweiz ist im Verein swiss silk organisiert. Der Verein verbindet die Kokonproduzenten, die verschiedenen Player aus der Textilindustrie und interessierte Privatpersonen. Im August gelang swiss silk ein Meilenstein - die erste Trachtenschürze mit Schweizer Seide ist ab sofort bei den Berner Trachtenschneiderinnen erhältlich. swiss silk hat diese zusammen mit der Trachtenberatungskommission der Bernischen Trachtenvereinigung und der erfahrenen Stoff- und Bandweberei Minnotex GmbH entwickelt. Mit dieser Neuerung gelingt eine Innovation an der Schnittstelle zwischen Schweizer Brauchtum, traditioneller Textilindustrie und Landwirtschaft. Wir freuen uns sehr über diesen Erfolg!Der Sommer 2020 brachte den Ackerkulturen und dem Futterbau wüchsige und warme Bedingungen und immer wieder auch den erhofften Niederschlag. Die Getreideernte verlief planmässig und ergab eine gute Ernte. Im Futterbau konnten wir für die Galloways und die Pferde ausreichend Winterfutter von guter Qualität ernten und konservieren.
Nebst den klimatischen Bedingungen ist ein gesunder und lebendiger Boden die Grundvoraussetzung für gutes Wachstum und nachhaltig zufriedenstellende Erträge. Damit sich die Böden zwischen den Kulturen erholen und Humus bilden können, «füttern» wir die Bodenlebewesen gezielt mit Gründüngungen, setzen EM (effektive Mikroorganismen) ein und verteilen den anfallenden Hofdung regelmässig auf die Felder. Eine möglichst dauerhaft begrünte Bodenoberfläche hilft die Böden vor Erosion zu schützen, unterdrückt das Unkraut und ermöglicht einen ausgeglichenen Luft- und Wasserhaushalt durch eine Durchwurzelung von verschiedensten Pflanzen in unterschiedlichen Tiefen des Bodens. Zudem säen wir in den Sonnenblumen eine Untersaat, welche den Boden abdeckt und das Wachstum der ‘Beikräuter’ während des Auflaufens der Sonnenblumen hemmt. Durch die vorhandenen Leguminosen wird zusätzlicher Stickstoff für das Pflanzenwachstum in den Boden gebracht. Das ist biologischer Landbau - für uns eine spannende Herausforderung.
Herzlichen Dank und freundliche Grüsse aus Bärfischenhaus
Reto Streit & Ursula Knuchel Streit
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